Die Geschichte des Steintorturms

1378 wurde der Turm zum ersten Mal urkundlich erwähnt – als den verbliebenen Teil eines der ehemals sechs Stadttore der ummauerten Stadt. Das eigentliche Tor sowie der Turm auf der anderen Seite des Torbogens wurden 1848 abgebrochen. Die Durchfahrt war zu eng geworden.
Die außergewöhnlich große Anzahl an Baudenkmälern von der Romanik (Dom), Gotik, Renaissance und Barock bis zur Gründerzeit sind Dokumente der Bedeutung der Stadt für die Kirchengeschichte vom Mittelalter bis zur Reformation, als Barockresidenz und der industriellen Entwicklung, die durch Bergbau, Klavierbau, Kinderwagen- und Zuckerindustrie bis ins 20. Jahrhundert den Wohlstand der Zeitzer Bürger ermöglichte.

In den 45 Jahren der DDR-Diktatur waren weite Teile der  historischen Altstadt dem Verfall preisgegeben. Die Bürger der Stadt Detmold in Ostwestfalen-Lippe haben die denkmalgerechte Erhaltung  dieses Bauwerkes aus dem Jahre 1530  zusammen mit den Bürgern der Stadt Zeitz nach der politischen Wende bewirkt und sich somit um die Bewahrung geschichtlicher Zeugnisse verdient gemacht.

Gemälde von E. Otto © Museum Schloss Moritzburg, Zeitz CC BY-NC-SA

Abb. links: Wir blicken aus der Steintorvorstadt in Richtung Brühl.

Das Wort „Brühl“ stammt aus dem Lateinischen und/oder Althochdeutschen von bro[g]ilus, broil, bruil, mittelhochdeutsch brüel und beschreibt ursprünglich eine grundherrliche Wiese oder eingehegtes Gehölz.

Der Turm und die sich anschließende Mauer sind Reste der Stadtbefestigung, die im 15. und frühen 16. Jahrhundert weitgehend erneuert wurden. Die Nachbargebäude des Steintorturmes sucht man heute vergebens. Das Gebäude wurde nach der Wende grundlegend saniert und ist jetzt die Heimstatt des Partnerschaftsvereins Detmold-Zeitz e.V.

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