2023

Wie sich der Steintorturm für die Kindertheatergruppe »Karambambinis« in ein Zauberschloss verwandelte

»Szenen aus den Märchen Aschenputtel wurden in improvisierter Form auf allen Etagen des Turmes aufgenommen, um ihn als attraktive Örtlichkeit zu zeigen. Wir hatten viel Spaß!«, schrieb uns Rotraud Denecke. Und die Fotos lieferte sie gleich mit. Es war ein anstrengender, aber schöner Tag am 8. Oktober im Steintorturm, der sich für ein Wochenende in ein kleines Zauberschloss verwandelte.

Dann liegen sie abends in bunter Reihe unter dem Dach und schlafen erst einmal richtig aus. Und morgens beim Frühstück erzählen sich Aschenputtel und ihr ganzes Gefolge von den Träumen im Schloss.

Einblick. Durchblick. Ausblick.

Immer am ersten Montag des Monats ist Treffen des Partnerschaftsvereins im Steintorturm.
Auch heute, am 5. August. Themen: was war, was ist, was kommt?

Eine aktive Partnerschaft zweier weit auseinander liegender Städte erhalten, das braucht viel Kommunikation. Deshalb gab es am Anfang eine Online-Schalte und den Austausch mit den Vereinsmitgliedern in Detmold. Was lief nicht so gut, was kann wie verbessert werden? – Kerstin Müller, unsere Vorsitzende, möchte unbedingt den regelmäßigen Kontakt.

So sprechen wir heute auch darüber, mit welchen Aktivitäten in Zeitz und Detmold die Partnerschaft lebendig bleiben kann. Schon geplant ist der nächste Besuch der Detmolder in Zeitz, im Oktober zum Zuckerfest. Ob wir es schaffen, im nächsten Jahr einmal wieder eine Fahrt in die Partnerstadt zu organisieren? Ja, nur das genaue Format bleibt vorerst offen.

Grillen mit Kunst gucken

Vielleicht erörtern wir das am 4. September, 17:00 Uhr, dann nämlich wird im Hof des Steintorturms gegrillt. Würstchen besorgt der Verein, und jeder, der kommt, bringt etwas mit. Das wird übrigens Grillen mit Kunst gucken. Charlotte Petersohn, deren Aquarelle im Steintortum gezeigt werden, bietet Gespräche dazu an. Wenn das keine Einladung ist!

Gleiches Angebot soll es am 10. September geben. Dann ist Tag des offenen Denkmals in Zeitz, und wir öffnen von 11-16 Uhr unser geschichtsträchtiges Vereinshaus für die interessierte Öffentlichkeit.

Wir sprechen auch darüber, wie wir Ziele und Anliegen des Partnerschaftsvereins an Jüngere herantragen können. Diskutiert werden zum Beispiel ein Deutschlandtag für Schülerinnen und Schüler oder Mal- und Zeichenstunden für Kinder. Angebote, die sowohl jüngere Menschen als auch Lehrkräfte ansprechen könnten.

Sie haben Interesse an unserem Verein? Dann kommen Sie doch einfach mal vorbei – jeden ersten Montag im Monat ab 15 Uhr. 

Detmold – mitten in Europa

Lebendige Städtepartnerschaften

»Detmold – mitten in Europa«, so heißt ein Schilderdenkmal in unserer Partnerstadt Detmold, das Ende Juli eingeweiht wurde. Eine Delegation unseres Partnerschaftsvereins war dabei, als es im Begegnungs- und Erinnerungspark Pivitsheider Tor der Öffentlichkeit übergeben wurde.

Die Stadt Detmold pflegt den Europagedanken mit aktiver Partnerschaftsarbeit. Die Partnerschaft zwischen Detmold und Zeitz wurde am 18. August 1990 geschlossen.

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»Am besten war alles«

Die Detmolder Schlossspatzen in Zeitz

In Zeitz heißen sie »Karambambini« und »Karambolage«, in der Partnerstadt Detmold »Schlossspatzen« – Schülerinnen und Schüler, die in ihrer Freizeit Theater machen, im Chor singen, tanzen.

Es ist über viele Jahre guter Brauch, sich gegenseitig zu besuchen, gemeinsam zu proben und Zeit miteinander zu verbringen. So auch in diesem Jahr, als vom 9.-13. Juni die Detmolder Schossspatzen in der Elsterstadt begrüßt wurden. Wie auf den Fotos zu sehen ist, machen diese Treffen allen Beteiligten riesigen Spaß.

Was gibt es, wenn die Kinder, befragt, was ihnen gefallen hat, antworten: »Am besten war alles!«

30 unglaubliche Jahre

Am 5. Juni trafen sich die Zeitzer und Detmolder aus Anlass des 30-jährigen Steintorturm-Jubiläums

Mit der Stadt Detmold eng verbunden, auch online, wenn nötig, so wie gestern im Zeitzer Steintorturm. Der Partnerschaftsverein hatte zu einer kleinen Feier geladen, eigentlich zu zweit, denn eine Gruppe hatte sich in Detmold, die andere in Zeitz versammelt. Mit den Herzen sind sie es sowieso, heute waren sie auch online miteinander verbunden. Der Anlass: 30 Jahre Steintorturm. Der Steintorturm, seit seiner Einweihung 1993 Vereinssitz des Partnerschaftsvereins und steinerner Zeuge einer lebendigen deutsch-deutschen Partnerschaft.

Einige, die von Anfang an dabei waren, als es begann mit der Partnerschaft und dem Steintorturm als Begegnungsort, hatten sich in beiden Städten versammelt: in Detmold Friedrich Brakemeier, von 1989 bis 2004 Bürgermeister der Lippestadt und Ideengeber wie Motor bei Anbahnung der Partnerschaft, und in Zeitz der damalige Oberbürgermeister der Elsterstadt Dieter Kmietczyk. Es war ein Vergnügen, gemeinsam Fotos aus der Anfangszeit anzusehen und Erinnerungen auszutauschen. Das war heute zugegeben gelegentlich etwas holperig wegen der Verbindung, aber dieser Verein hat schon ganz andere Hürden genommen.

Am Ende waren sich alle einig: Die lebendige Partnerschaft zwischen Detmold und Zeitz soll erhalten bleiben. Christian Weyert, »Urgestein« des Partnerschaftsvereins brachte es auf den Punkt: »Gerade heute, da wir wieder um den Erhalt unserer Demokratie ringen müssen, ist auch und gerade der deutsch-deutsche Austausch zwischen den Menschen ganz wichtig.«

Darauf stoßen wir an. Und auf die nächsten 30 Jahre!

»Die Natur sagt die Wahrheit!«

Charlotte Petersohn zeigt Aquarelle im Steintorturm

Diese Frau ist Leben und Zuversicht pur. Wie ihre Bilder, duftige Aquarelle, die Charlotte Petersohn im Steintorturm unter eben diesem Titel ausstellt: „Leben und Zuversicht im Aquarell von Charlotte Petersohn“. Es sei gerade in diesen unruhigen Zeiten wichtig, Zuversicht für das Leben zu schöpfen, sagt die heute 86-Jährige. Sie ertappe sich selbst hin und wieder dabei, sich aufzuregen. Dann findet sie Zuversicht für ihr Leben in der Natur. Und beim Malen. Denn „die Natur sagt die Wahreit!“ Sie schaut in die Runde des zahlreichen Publikums. Ein Blick voller Zuversicht. Viele Worte macht Charlotte Petersohn nicht, aber jedes ihrer Worte sitzt. Eine kluge Frau, die in ihren Aquarellen erfühlt, was ihr die Wahrheit sagende Natur erzählen will.

Einmal, 2012 in ihrer Ausstellung an der Moritzburg, wurde sie gefragt, was ihr im Leben besonders wichtig gewesen sei. Die knappe Antwort: „Ich hatte Glück, ich bin am Leben.“ Und beschrieb damit die Kindheit mit der Flucht aus Breslau, wo sie 1937 geboren wurde. Nach dem Abitur in Droyßig und dem Staatsexamen in Kunsterziehung mit Lehrbefähigung gab sie ihr Wissen an die Jüngeren weiter. Von 1958 bis 1998 war sie in Zeitz als Lehrerin tätig.

So war auch diese Ausstellungseröffnung neben den zauberhaften Bildern von schönen Begegnungen mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern geprägt. Blumen durften dabei genauso wenig fehlen wie etwas, aus dem wir auch Zuversicht für das Leben schöpfen – Musik. Die brachte Niklas Makowski mit seinem Cello: „Für mich soll’s rote Rosen regnen“. Eine schöne Geste des jungen Mannes, der sich für diesen Anlass sogar an seinem Geburtstag die Ehre gab, für Charlotte Petersohn zu spielen.

Verantwortlich für die Ausstellung zeichnet der Partnerschaftsverein Detmold-Zeitz e.V., der hier im Steintorturm seinen Sitz hat und viele Begegnungen organisiert.

Die Ausstellung ist bis zum Juni 2023 zu sehen. Nehmen Sie gerne Kontakt für einen Besuch auf.

Der romantische und exzellent hergerichtete Turm kann übrigens für Versammlungen, Familienfeiern und Ähnliches angemietet werden. Schauen Sie gerne mal vorbei oder informieren Sie sich auf unserer Internetseite.

Mit Martha Luther in der Michaeliskirche

Die Michaeliskirche ist wahrscheinlich das älteste Baudenkmal in der über 1050 Jahre alten Stadt Zeitz. Namenspatron des imposanten Bauwerkes ist der Erzengel Michael. Der ranghöchste Engel ziert auch das Zeitzer Stadtwappen.

Unser Partnerschaftsverein hat die Kirche am 6. Februar 2023 besucht. Martha Luther höchst persönlich führte uns duch das geschichtsträchtige Haus. Karin Sieg gab die Martha Luther, als wäre sie damals dabei gewesen. Das gefiel.

Vielen herzlichen Dank der evangelischen Kirchengemeinde für die Möglichkeit der Führung. Im Anschluss tauschten wir uns im gegenüberliegenden Café aus.

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